Makulavorsorge & Früherkennung

Früherkennung der Makuladegeneration

Was bedeutet Makuladegeneration?

Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist eine chronische Erkrankung der Netzhautmitte, die das zentrale Sehvermögen beeinträchtigt. Die Makula – auch gelber Fleck genannt – ist jener hochspezialisierte Bereich im Zentrum der Netzhaut, der uns scharfes Sehen ermöglicht. Hier befinden sich in besonders hoher Dichte die Sinneszellen, die für das detaillierte Erkennen von Gesichtern, das Lesen oder das Wahrnehmen feiner Details verantwortlich sind.

Symptome der Makuladegeneration

Erstsymptome sind häufig eine Minderung der zentralen Sehschärfe oder verzerrtes Sehen. Die Makuladegeneration kann zu einer starken Sehbehinderung und zu einer massiven Einschränkung der Lebensqualität führen. Regelmäßige Vorsorge und ein frühzeitiger Therapiebeginn können dies meist verhindern!

Die Makuladegeneration ist die häufigste Erkrankung der zentralen Netzhaut und nach dem „Grauen Star“ die zweithäufigste Augenerkrankung in höherem Alter. Meist (in über 70 % aller Fälle) tritt sie in einer „trockenen“ Form auf.

Diese Form entsteht entweder durch langsam zunehmende Ausdünnung von Netzhautschichten in der Makula selbst oder durch Altersveränderungen in angrenzenden Geweben, die für die Ernährung der Makula sehr wichtig sind.

Die Folge ist eine langsame Abnahme von intakten Sinneszellen in der Makula und damit eine Abnahme der Sehschärfe an dem betroffenen Auge. Die Verschlechterung kann so langsam erfolgen, dass sie dem Patienten selbst gar nicht auffällt. Häufig bleibt bei der trockenen Makuladegeneration eine brauchbare Sehschärfe erhalten.

Verlauf: Die trockene AMD entwickelt sich über Jahre hinweg und führt zu einem graduellen Verlust der Sehschärfe. Im fortgeschrittenen Stadium kann es zur sogenannten geografischen Atrophie kommen, bei der größere Bereiche der Netzhaut unwiderruflich zerstört werden.

Obwohl die feuchte Form der Makuladegeneration deutlich seltener auftritt, ist sie für achtzig bis neunzig Prozent der schweren Sehverluste durch AMD verantwortlich. Sie kann sich aus einer trockenen AMD entwickeln und schreitet unbehandelt rasch voran.

Die feuchte Makuladegeneration ist meist gekennzeichnet durch einen raschen und nachhaltigen Verlust der Sehschärfe. Es kommt häufig im Frühstadium zu einer Deformation gerader Linien (Fugen der Kacheln in Badezimmer, Bilderrahmen).

Therapieerfolge: Bei etwa 75 Prozent der Patienten lässt sich die fortschreitende Sehverschlechterung aufhalten, und bei rund 50 Prozent verbessert sich die Sehqualität sogar während der Behandlung. Bereits zerstörte Netzhautareale können allerdings nicht wiederhergestellt werden, weshalb die frühzeitige Diagnose entscheidend ist.

Treten jedoch Blutungen auf, kommt es fast immer zu einem schlagartigen Verlust der Lesefähigkeit. Es entsteht ein zentraler Gesichtsfeldausfall. Beim Auftreten dieser Symptome ist Eile geboten. Bitte zögern Sie nicht, uns rechtzeitig zu kontaktieren.

Behandlungsmöglichkeiten: Die feuchte AMD lässt sich heute wirksam behandeln. Die Standardtherapie besteht in der regelmäßigen Injektion von VEGF-Hemmern direkt in den Glaskörper des Auges (intravitreale operative Medikamenteneingabe – IVOM). Diese Behandlung ist modern, schmerzfrei und hochwirksam.

Prävention – Wie Sie selbst der Makuladegeneration vorbeugen!

Ihre Augen sind kostbar – und Sie haben mehr Einfluss auf ihre Gesundheit, als Sie vielleicht denken. Die gute Nachricht: Mit einfachen Veränderungen in Ihrem Alltag können Sie Ihr persönliches Risiko für eine Makuladegeneration deutlich senken. Wissenschaftliche Studien zeigen eindrucksvoll, dass ein gesunder Lebensstil und bewusste Ernährung wirksame Schutzfaktoren sind. Hier erfahren Sie, welche Maßnahmen wirklich einen Unterschied machen.

  • Hören Sie mit dem Rauchen auf!
  • Bewegen Sie sich regelmäßig!
  • Achten Sie auf Ihr Gewicht und ernähren Sie sich gesund!

  • Schützen Sie Ihre Augen vor zu viel Sonne!
  • Kontrollieren Sie Blutdruck und Blutzucker!
  • Kommen Sie zur regelmäßigen Vorsorge!

Makulavorsorge in unserer Praxis

Optimale Früherkennung zum Schutz des zentralen Sehvermögens

Die Makulavorsorge in unserer privatärztlichen Augenarztpraxis in Treuchtlingen zählt zu den wichtigsten präventiven Maßnahmen. Denn sie ermöglicht uns das frühzeitige Erkennen von Veränderungen – lange bevor diese vom Ihnen selbst bemerkt werden. Während das gesunde Auge Defizite des betroffenen Auges über lange Zeit ausgleichen kann, schreiten pathologische Prozesse in der Makula unbemerkt voran. Erst wenn bereits erhebliche Schädigungen eingetreten sind, nehmen Betroffene Veränderungen ihres Sehvermögens wahr – dann ist es für präventive Maßnahmen oft zu spät.

In unserer Praxis bringen wir zur Makulavorsorge hochmoderne Lasertechnologie zum Einsatz. Die optische Kohärenztomografie (OCT) ist ein bildgebendes Verfahren, vergleichbar etwa mit einer Ultraschalluntersuchung. Dabei tastet ein Laser Ihr Auge in nur wenigen Sekunden ab.

Die OCT liefert uns wesentlich bessere Informationen als herkömmliche Untersuchungsmethoden. Mit einer Auflösung von Tausendstel Millimetern ermöglicht das OCT-Verfahren Einblicke von bisher ungeahnter Präzision und Aussagekraft.

Zur Früherkennung:
Die moderne Spectral-Domain-OCT, wie wir sie einsetzen, ermöglicht uns eine extrem detaillierte Darstellung aller Netzhautschichten. Sie zeigt die Feinstruktur Ihrer Makula in einer Auflösung, die selbst geringfügigste Veränderungen darstellt. Typische Frühzeichen einer AMD wie Drusen – jene charakteristischen Ablagerungen unterhalb der Netzhaut – werden sichtbar, noch bevor sie zu funktionellen Beeinträchtigungen führen.

Bei der feuchten Makuladegeneration können wir Flüssigkeitsansammlungen präzise lokalisieren und vermessen. Die OCT unterscheidet dabei zwischen intraretinaler Flüssigkeit, die sich innerhalb der Netzhautschichten befindet, und subretinaler Flüssigkeit, die unterhalb der Netzhaut liegt. Diese Differenzierung ist für die Therapieplanung von entscheidender Bedeutung.

Zur Verlaufskontrolle
Besonders wertvoll erweist sich die OCT zudem bei der Verlaufskontrolle bereits diagnostizierter Erkrankungen. Durch Vergleich aufeinanderfolgender Untersuchungen lassen sich feinste Veränderungen im zeitlichen Verlauf dokumentieren. Speziell bei Patienten mit feuchter AMD ist die OCT zum unverzichtbaren Instrument geworden.

Sie ermöglicht uns die präzise Beurteilung des Therapieerfolgs und die optimale Anpassung der Behandlungsintervalle. Anhand der OCT-Bilder können wir entscheiden, ob eine weitere Injektion erforderlich ist oder ob die Behandlungsabstände verlängert werden können. Diese individualisierte Therapiesteuerung hat die Versorgung von AMD-Patienten deutlich verbessert.

 

Sind Ihre Augen ausreichend vor blauem Licht geschützt?

Das Makulapigment, bestehend aus den Carotinoiden Lutein, Zeaxanthin und Meso-Zeaxanthin, bildet einen natürlichen Schutzschild für die lichtempfindlichen Sehzellen der Makula. Diese gelben Farbstoffe verleihen der Makula ihre charakteristische Färbung als „gelber Fleck“.

Sie erfüllen zwei wesentliche Funktionen: Sie filtern schädliches kurzwelliges blaues Licht, bevor es die empfindlichen Photorezeptoren erreichen kann, und wirken stark antioxidativ gegen freie Radikale, die durch Lichteinwirkung entstehen und Zellschädigungen verursachen können. Eine ausreichende optische Dichte des Makulapigments übernimmt dabei ähnliche Aufgaben wie eine Sonnenbrille, indem sie die schädlichen UV-Strahlen filtert und das Auge vor fototoxischem Stress schützt.

Die Makulapigmentdichte oder das Makulapigmentvolumen variiert erheblich zwischen verschiedenen Personen und wird durch genetische Faktoren, Ernährungsgewohnheiten und Lebensstil beeinflusst. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass eine niedrige Makulapigmentdichte als eigenständiger Risikofaktor für die Entwicklung einer AMD gilt, da die schädlichen Lichtstrahlen nicht effektiv gefiltert werden können. Diese Erkenntnisse haben zur Entwicklung spezialisierter Messverfahren geführt, die es ermöglichen, das individuelle AMD-Risiko zu quantifizieren, bevor überhaupt erste Symptome auftreten.

Messung der Makulapigmentdichte
Wir setzen eine neuartige, innovative Messmethode zur Messung des Makulapigments ein: das MP-eye!  Zur Bestimmung des Makulapigmentvolumens wird die Fähigkeit des menschlichen Auges ausgenutzt, die Polarisation von sichtbarem Licht zu erkennen. Dies geschieht mit Hilfe der sog. „Haidinger Büschel“.

Unmittelbar nach jeder Untersuchung wird das Ergebnis der Messung direkt als quantitativer Wert zwischen 1 und 10 angezeigt. Dieser Wert beschreibt das Volumen des Makulapigments (MPVWert) und damit indirekt, wieviel blaues Licht tatsächlich absorbiert wird. Das Ergebnis lässt sich anhand eines Ampelsystems einfach interpretieren. Ziel einer möglichen Therapie sollte immer die Erhöhung der Makulapigmentdichte sein, um das Risiko einer AMD zu senken und um die Sehleistung bestmöglich zu unterstützen. Betrachtet werden hierbei immer die individuellen Lebensumstände. In Abhängigkeit des Messergebnisses kann so bspw. die Umstellung der Lebens- und Ernährungsgewohnheiten empfohlen werden.

Die Anwendungsbereiche einer MPV-Messung sind speziell für gesunde Augen vielfältig. Eine MPV-Messung ergänzt sinnvoll einen Augencheck, um zusätzlich die natürliche Schutzfunktion der Augen vor blauem Licht zu messen; aber auch um zu überprüfen, ob die individuellen Sehleistungen (Kontrastsehen, Abbildungsschärfe, Nacht und Dämmerungssehen, Blendempfindlichkeit) durch den Aufbau des Makulapigments verbessert werden können.

Wer sollte letztlich für eine Messung angesprochen werden? Hier zählen vor allem Menschen mit erhöhtem Sehbedarf und erhöhtem AMD-Risiko zur Zielgruppe:

  • Jeder (m/w) im Alter von 30–70 Jahren
  • Sportler, die präziser sehen möchten
  • Autofahrer, die auch viel nachts fahren
  • Menschen, die viel am PC sitzen
  • Menschen, die viele PC-Spiele spielen
  • Menschen, die intensiv Smartphones nutzen
  • Menschen, die viel Zeit unter freiem Himmel verbringen
  • Menschen mit erhöhtem AMD Risiko (z.B. Familienanamnese, niedriges MPV, Raucher, Bildschirmarbeitsplatz, starke Handynutzung)

Die Augenspiegelung – unser direkter Blick auf Ihre Netzhaut
Trotz aller modernen Hightech-Geräte bleibt die klassische Augenspiegelung ein wichtiger Teil Ihrer Makulavorsorge. Mit dieser Untersuchung können wir Ihre gesamte Netzhaut direkt betrachten und Veränderungen erkennen, die selbst modernste Bildgebungsverfahren manchmal übersehen.

Für diese Untersuchung geben wir Ihnen Tropfen, die Ihre Pupillen erweitern. Das ermöglicht uns einen umfassenden Einblick in Ihr Auge. Die Tropfen wirken einige Stunden nach – in dieser Zeit sehen Sie etwas verschwommen und sind lichtempfindlicher.

Wichtig für Sie: Planen Sie bitte für den Untersuchungstag eine Begleitperson ein, die Sie nach Hause fährt, oder nutzen Sie die öffentlichen Verkehrsmittel. Autofahren ist für einige Stunden nicht möglich.

Das Amsler Gitter – der Selbsttest für Makuladegeneration

Das Amsler-Gitter ist ein einfaches Testmuster, das aussieht wie kariertes Papier mit einem Punkt in der Mitte. Es hilft Ihnen, Veränderungen Ihres zentralen Sehvermögens frühzeitig selbst zu erkennen.

So funktioniert der Test:
Halten Sie das Gitter in normalem Leseabstand (etwa 30-40 cm) vor sich. Wenn Sie eine Lesebrille tragen, setzen Sie diese auf. Decken Sie ein Auge ab und fixieren Sie mit dem anderen Auge den Punkt in der Mitte des Gitters.

Worauf Sie achten sollten:
Bei gesunden Augen erscheinen alle Linien gerade, parallel und gleichmäßig. Wenn Sie jedoch wellige, verbogene oder verschwommene Linien sehen, wenn Bereiche des Musters fehlen oder verzerrt erscheinen, oder wenn der zentrale Punkt nicht klar erkennbar ist, sollten Sie umgehend Ihren Augenarzt aufsuchen.

Unser Tipp:
Testen Sie beide Augen täglich einzeln – am besten immer unter den gleichen Lichtverhältnissen. So bemerken Sie Veränderungen sofort.

Wir sind für Sie da!

Gerne helfen wir Ihnen mit unserer langjährigen Kompetenz bei allen Erkrankungen rund um das Auge. Noch lieber sorgen wir dafür, dass Sie gesund bleiben. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin: